Astronomieserie auf Arte

arteAuf seinen Reisen um die Welt nimmt der französische Fotograf Serge Brunier die Zuschauer mit zu den Highlights der Astronomie.

 

Zwar etwas früh am Tag, aber Arte hat ja eine Mediathek!

Vielleicht ist das ja ganz interessant!

„Deep Space Network Now“

Ich habe da eine sehr Schöne und Neue, vom Jet Propulsion Laboratory der NASA  gestaltete Webseite entdeckt, die einen vom graphisch -und inhaltlichen sehr anspricht. Hier kann man in Echtzeit verfolgen , mit welchen Raumsonden die NASA aktuell im Funkkontakt steht. Dies sind u.a die Antennen in Goldstone , Madrid und Canberra die zur interplanetaren Komunikation der Raumfahrtzeuge dienen.

Per Mausklick lassen sich die Daten zur jeweiligen Mission abrufen und werden alle 5 Sekunden aktualisiert. Z.B Auftreffende Strahlungsleistung des Telemetriesignals, Datenrate, die mit Funkverbindung überbrückte Distanz und entsprechende Lichtlaufzeit…

Die Antennen des „Deep Space Network“ sind in den letzten Jahrzehnten fast alle im Durchmesser vergrössert worden.

Im Beispiel der „Voyager Missionen“ ist es ja so, dass diese Sonden sich immer weiter von der Erde entfernen und 37 Jahre nach dem Start immer noch funktionieren . Je weiter sie aber entfernt sind , desto schwächer werden auch die Signale , man braucht also „grössere Ohren“ 🙂

Hätte man bis 1986 ( Voyager 2 am Uranus) und 1989 (Voyager 2 am Neptun) die Schüsseln nicht vergrössert, dann hätten wir all diese schönen Bilder dieser noch nie gesehenen Welten nicht empfangen und bewundern können.

So nebenbei:  Die Sonde Voyager 1 ist mit fast 20 Milliarden Kilometer Entfernung zur Erde  das weitentfernteste Gerät, dass von Menschenhand  gebaut wurde. Diese Sonde wurde nach der Saturnmission , Anfang der achziger Jahre senkrecht aus der Planetenebene herausgeschleudert und das mit der 60fachen Geschwindigkeit einer Gewehrkugel!!

Die wissenschaftlichen Daten von Voyager 1 , die die Antennen jetzt noch auffangen sind nicht mehr aus dem interplanetaren Raum, sie sind aus dem interstellaren Raum!!! Voyager ist auf dem Weg in die unendlichen Weiten des Kosmos…

Noch eine Kleinigkeit: Die Intensität der Funksignale ist dabei so gering, dass  man nach einer Milliarde Jahre des sammelns dieser Signale , eine Taschenlampenglühbirne für sekundenbruchteile Aufleuchten lassen könnte. Die Energie käme einer Schneeflocke gleich , die langsam zum Boden schwebt:)

[Ergänzung von hannes: Voyager 1 ist derzeit etwa 1,5 Lichttage von uns entfernt und die auf der Erde eingehende „Funk“leistung liegt im Bereich von etwa 9,4*10^-20 Watt, oder als Kommazahl:

0,000 000 000 000 000 000 094 Watt (94 Trilliardstel Watt)

Zum Vergleich: Die von Uwe angesprochene Taschenlampenglühbirne „verbrennt“ etwa 0,7 Watt.]

 

So, nun aber die genaue Webadresse:  http://deepspace.jpl.nasa.gov/dsnnow

bg                                                                     FOTO: JPL/NASA

Erst Voyager, dann New Horizons

nh+vSommer 1989

Die meisten Jüngeren unter uns werden sich kaum an ein Ereignis der Raumfahrt- und Planetenforschung vor 25 Jahren erinnern. Man stelle sich vor, ein „Raumschiff“ namens Voyager 2 erforscht den (seit 2006) äußersten Planeten unseres Sonnensystems Neptun, macht atemberaubende Bilder, stellt einen Meilenstein der modernen Astronomie und Astroforschung dar und ist mittlerweile im interstellaren Raum „verschwunden“.

Und heute?

Das „Raumschiff“ Voyager befindet sich mittlerweile außerhalb unseres Sonnensystems und auf dem Weg in die Unendlichkeit (sofern es nicht irgendwann in ferner Zukunft auf irgendeinem namenlosen Planeten „aufdatscht“, in der Einflusssphäre einer Sonne einfach verdampft oder vielleicht in einem Schwarzen Loch zermahlen wird … oder wie in Star Trek –  Der Film aus dem Jahr 1980 als Steuerungskomponente einer riesigen Energiewolke wieder zur Erde zurückkehrt – aber das ist ein ganz andere Geschichte :-)).
Nun, 25 Jahre später ist es wieder soweit, wieder fliegt ein Raumschiff hinaus in die Weiten des Alls. Es ist die Raumsonde New Horizons, die im Auftrag der Menschheit (bzw. der NASA) die äußersten Regionen unseres Sonnensystems erforschen soll, den (Zwerg-) Planeten Pluto und ein größeres Objekt des Kuiper-Gürtels.

 

25 Jahre später!

Am 25.08.2014, auf den Tag genau exakt 25 Jahre nach Voyagers Rendezvous mit Neptun quert New Horizons die Umlaufbahn von Neptun. Leider wird es davon keine Bilder geben, denn Neptun ist sozusagen auf der anderen Seite der Sonne – na ja zumindest ziemlich weit weg (so um die 8 Lichtstunden oder 8,5 Mrd km).

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Position der äußeren Planeten und New Horizons (Stand 24.08.14)

 

Nicht ganz ein Jahr wird es noch dauern, bis New Horizons spektakuläre Reise ihr erstes Ziel, den (Zwerg-) Planeten Pluto,  erreicht und hoffentlich spektakuläre Ergebnisse und beeindruckende Bilder vom Rand unseres Sonnensystems liefern wird. Die heiße Phase der Mission beginnt im April 2015 mit dem Hochfahren und Kalibrieren der Instrumente sowie ersten Beobachtungen und Messungen, der sogenannte Closest Approach – die größte Annäherung an Pluto (weniger als 10.000 km) und seines größten Mondes Charon (etwa 27.000 km) – soll am 15.Juli 2015 stattfinden

Danach geht es weiter in den Kuiper-Gürtel, der in einer Entfernung von 30 bis 50 Astronomischen Einheiten einige zig-Tausend Objekte mit mehr als 100 km Durchmesser und viele weitere kleinere Objekte enthält. Von den größeren Objekten sollen nach dem Pluto-Vorbeiflug einige von New Horizons erforscht, d.h. angeflogen werden. Die Suche nach geeigneten Objekten hat bereits begonnen.

Die Mission soll bis etwa ins Jahr 2025 andauern – so lange wird die Plutonium“batterie“ genug Energie für New Horizons liefern.

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NH-Bilder von Pluto und seinem größten Mond Charon
(Entfernung etwa 425 Mio km,  Long Range Reconnaissance Imager (LORRI))

 

Doch das erste Ziel ist Pluto, der nach fast 10 Jahren Flugzeit im nächsten Sommer erreicht werden soll. Wir sind gespannt!

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Flugdaten von New Horizons (Stand 24.08.14)

 

Weitere Informationen auf der New Horizons Website (http://pluto.jhuapl.edu/) und in unregelmäßigen Abständen auf der Webseite der Rieser Sternfreunde.

 

Ganz nebenbei: Pluto ist schon mit einem Teleskop ab 200 mm (8 Zoll) Öffnung beobachtbar … bei „idealsten“ Bedingungen und da auch nur als ein kleines lichtschwaches Pünktchen unter vielen ebenfalls kleinen und lichtschwachen Pünktchen, so schwach wie die schwächsten im Teleskop erkennbaren Stern“pünktchen“ und damit eine echte Herausforderung für den Amateurastronom (siehe im Bild von Christian Frieber, www.frieber.at). Und für diejenigen, die jetzt enttäuscht sind: Auch von Hubble gibt es nur dieses Bild, richtige Oberflächendetails wird es erst von New Horizons geben.

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Pluto aus Sicht von Hubble

(Aufnahmen aus 2002 und 2003, das Rendern und Berechnen dauerte noch weitere 4 Jahre)

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Pluto, wie ihn der Amateurastronom „sieht“

(Bildquelle: http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=138811, das Bild selbst stammt von Christian Frieber, www.frieber.at, aufgenommen mit einem TEC-APO 140/980 – Genehmigung des Urhebers liegt vor)

 

Übrigens:

Noch ein Termin jährt sich am 25. August … vor 2 Jahren, am 25.08.2012 starb Neil A. Armstrong an den Folgen einer Herzoperation. Der erste Mensch, der einen fremden Himmelskörper betrat, wurde 82 Jahre alt.

 

Bildquellen:

http://pluto.jhuapl.edu/

http://pluto.jhuapl.edu/mission/whereis_nh.php

http://www.nasa.gov/mission_pages/hubble/science/pluto-20100204.html

http://www.frieber.at

http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=138811

Die Sonne im Juli 2014

Anfang Juli hatten wir mal wieder ein fast wolkenfreies Wochenende. Da keine weiteren Termine im Kalender standen, nutzte ich die Zeit um einen Blick auf unser Zentralgestirn zu werfen. Bereits mit bloßem Auge konnten zwei Fleckengruppen erkannt werden!

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Also richtete ich meine Teleskope zur Sonne (natürlich nicht ohne vorher die entsprechenden Filter zu montieren!).

Da das Seeing an diesem Tag relativ gut war, wagte ich auch höhere Vergrößerungen: Sehr schön sieht man in den Weißlichtaufnahmen die Granulation der Sonnenoberfläche, sowie Details in den Sonnenflecken. Gut zu erkennen ist der Fleckenkern (zumeist „pechschwarz“) und die sogenannte Penumbra, die dunkle Umgebung des Kerns mit ihrer „faserigen“ Struktur.

Sehr Interessant ist auch die Beobachtung der gleichen Regionen im Licht der H-alpha Linie.

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Um die Zusammenhänge zwischen Weißlicht und H-alpha zu zeigen, hier eine kombinierte Weißlicht – H-alpha Aufnahme. Schön ist zu erkennen wie die Strukturen in der Penumbra sich im H-alpha weiter fortsetzen

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Auch ein schönes Fackelgebiet war am Sonnenrand zu erkennen:

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Noch ein Wort zur Technik:

Die Übersichtbilder wurden mit Canon DSLR  (EOS 1100D) aufgenommen, die Detailbilder mittels einer handelsüblichen Webcam vom Typ SPC900 NC.

Perseiden Meteor-Schwarm

Bald ist es wieder soweit:

Zwischen dem 17. Juli und 24. August ist wieder der Perseiden-Meteor-Schwarm zu sehen. Die Erdbahn kreuzt die Bahn des Kometen Swift-Tuttle, der auf seinem Weg um die Sonne Materie verliert und auf seiner Bahn hinter sich herzieht.

Zu dieser Zeit kreuzt die Erde die Kometenbahn. Dabei scheinen die Trümmer alle aus dem Sternbild Perseus zu kommen:

Perseus finden

Die beste Beobachtungszeit ist dabei kurz vor Sonnenuntergang, weil dann der Perseus fast genau im Zenit steht, und die Erde den Meteoriten entgegenfliegt.

Für 2014 wird das Maximum am 13. August gegen 03:37 Uhr MESZ erwartet.

Aber natürlich sind auch an den Tagen vorher und nachher und während der gesamten Nacht Meteoriten gehäuft sichtbar.

Am besten, vor allem wenn es schön warm ist, im Liegestuhl und Decke in den Himmel schauen. Ich kann mich an Nächte erinnern, die gut mit Ahhhs und Ohhhs ausgefüllt waren.

 

Zusatzinfo gibt’s auf Wikipedia und Metaresearch.

 

 

 

Aufgerüstet!

Los geht’s …

Jetzt geht es los, dachte ich mir!

Immer nur zuschauen, das reicht nicht!

Fotografieren möchte ich!

Planeten und Mond mit der Webcam, das „läuft“ ja schon seit 2 Jahren. Jetzt will ich in den tiefen Himmel hinein – DeepSky!!!

Materialschlacht!

Aber da braucht’s ja einiges mehr, als nur ein Teleskop und eine Kamera. Denn für Langzeitbelichtungen muß das Teleskop bzw. die Montierung gesteuert und nachgeführt werden, „guiding“ nennt man das. Und dafür muß ein wenig investiert werden:

  • Guidingkamera (ALccd5L-IIc – die vorhande Webcam (Phillips SPC900) würde zwar auch gehen, aber diese ist empfindlicher und darüber hinaus leistungsfähiger für Planeten und Mond)
  • Tangentialneiger (zum Ausrichten auf einen Leitstern – „günstig“ bei Ebay ergattert)
  • Pentax Takumar 300mm Teleobjektiv (die „Brille“ für die Guidingkamera – wenigstens das hat nichts gekostet, das war schon da)
  • Canon EOS 600D (Spiegelreflexkamera – drei, zwei, eins, meins, Ebay macht’s möglich)
  • Televue Powermate 2x (Barlow zur Verlängerung der Teleskop-Brennweite, von ICS)
  • Montierungsschienen (vom Wolfi)
  • neuer (kürzerer) OAZ (Baader Steeltrack – Ebay, woher sonst?)
  • Motorfokus (war beim OAZ dabei)
  • USB-Kabel, Stromkabel, Klett-Bänder

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So, nachdem das alles vorhanden war, zusammengebaut und das Zusammenspiel getestet wurde, konnte es losgehen. Aber STOP!

Was noch fehlt ist die Informationstechnik:

  • Software zu Guiden (PHD2)
  • Software für die Steuerung der EOS (astrojantools)
  • Treiber für die ALccd5L-IIc
  • Stackingsoftware (für das „Übereinanderlegen“ der Einzelaufnahmen, Fitswork)

So, jetzt aber! MOMENTERLE, so einfach is es ja nun auch net!

Jetzt kommt die Zeit des tüftelns, fluchens, testens, probierens, … aber irgendwann spielen dann doch ALLE Komponenten mit und vor allem: Sie funktionieren zusammen!

First Light!

Ende Mai dann ein erster Versuch an M88 und dann Anfang Juni eine erste richtige DeepSky-Session, u.a. mit M57, M51 und M13. Für M51 habe ich die einzelnen Foto-/Bearbeitungs-Schritte etwas ausführlicher dargestellt:

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Rohbild „direkt“ aus der EOS (45 Sekunden belichtet, ISO 800, 10 Bilder), nicht viel zu sehen!

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Gestacktes Bild (Fitswork), schon besser!

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Nachbearbeitetes – fertiges – Bild (Corel PhotoPaint)

 

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M57

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M13

 

Mir ist schon klar, daß diese Fotos noch nicht perfekt sind (aber für die allererste DeepSky-Session sind die Ergebnisse zufriedenstellend?!) und hier noch viel Entwicklungspotential vorhanden ist. Alleine das genaue bzw. perfekte Zusammenspiel der Technik, Mechanik, Informationstechnik, etc. ist eine Wissenschaft für sich und es dauert schon eine lange Zeit und man braucht viel Erfahrung, bis hier alles passt. Aber es ist möglich – zahlreiche Amateuraufnahmen in unserem Kreis und in diversen Astronomie-Foren zeigen, daß es möglich ist Fotos zu machen, die einem nur „so die Ohren schlackern“ lassen!

Aber das ist ein Ziel, das es zu erreichen gilt. Und diese Herausforderung anzunehmen, ist Teil unseres Hobbys!

 

Das Leid mit der Lichtverschmutzung

Das Wort Lichtverschmutzung ist schon ein bischen verwirrend .Man muss natürlich dazu sagen, dass nicht das Licht als solches verschmutzt ist , sondern das es das Licht ist , welches die Dunkelheit bzw. die Nacht  global immer mehr aufhellt, weil immer mehr Lichtquellen installiert werden.

Von Menschenhand künstlich erzeugte Lichter machen es immer schwieriger, dass Kulturgut Sternenhimmel zu beobachten bzw. zu schützen . Wie schon öfters über die Problematik berichtet und anhand von  Aufnahmen der Nachtseite der Erde dargestellt , zeigt immer wieder wie unsinnig diese Gesellschaft mit Energie umgeht. Es wird nur geredet, aber nichts Wirksames getan. Auch von politischer Seite kommt nichts Intelligentes !

Vor nicht langer Zeit hat es die sogenannte “ Earth hour “ gegeben, die findet schon seit Jahren auf der ganzen Welt statt . Da wird für eine Stunde die Beleuchtung eines  markanten Bauwerks , dass sonst angestrahlt wird abgeschaltet. Zum Beispiel der Eifelturm, Kölner Dom etc. Auch kleine Städte ,Gemeinden usw. können da mitmachen um auf die weltweite Energievergeudung hinzuweisen. Schöne Sache , aber etwas Handfestes hat sich daraus noch nicht entwickelt.

Auch unser Nördlinger Daniel bleibt bei dieser „Earth hour“ für eine Stunde im dunkeln. Unser Sternfreund Matthias hat Fotos gemacht und zwar vor und während dieser Abschaltung der Turmstrahler. Leider ist das Streulicht im gesamten Bereich um die Stadt und im ganzen Ries so gravierend, dass diese Aktion so gut wie gar nicht bemerkt wurde.

 

Anbei nun die Aufnahmen von Benzenzimmern hinein ins Ries in Richtung Nördlingen. Belichtungszeiten 15 Sek.

 

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Das linke Foto entstand mit Turmbeleuchtung  und das rechte ohne, während der“ Earth hour“ . Eine Verbesserung der Lichtverhältnisse kann man nicht erkennen. Im rechten Foto ist die Bewölkung zwar mehr , aber das Umfeld ist so stark durch Streulicht aufgehellt, dass hoch  über dem Horizont keine astronomische Beobachtung stattfinden kann.

 

Rieskrater Planetenweg

Damit unser Planetenweg im Ries  nicht ganz vergessen wird , hier ein paar nützliche Informationen für die Wanderer und  Radler  die astronomisch interessiert sind.

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