Jupitermonde bedecken sich gegenseitig!

Aktuell sehen wir von der Erde aus genau auf die Äquatprebene des Jupiter. Da die im Teleskop sichtbaren vier galieleischen Monde ebenfalls in der Äquatorzone um den Jupiter laufen, kommt es immer wieder zu gegenseitigen Bedeckungen oder sogar Verfinsterungen. Am 02.08.2021 war es mal wieder soweit: der Mond „Ganymed“ bedeckt den kleineren „Europa“. Da das Seeing „gruselig“ schlecht war, ist die Bilderserie leider nicht gerade top geworden, dennoch ist sehr schön zu sehen, wie sich der Mond Europa immer weiter von Ganymed entfernt. Zu sehen ist in der Animation nur die MItte bis zum Ende der Bedeckung. Jupiter war beim Beginn des Ereignisses noch nicht über Nachbars Haus hochgekommen…

Auf Ganymed sind sogar Onberflächenschattierungen zu erkennen!
Aufgenommen wurden die Bilder mit dem 10″ Newton f5, 2x Barlow und der QHY 178 Mono in der Zeit von 23:50 – 2:45

Und so sah es im Teleskop aus!

Mars kommt … und geht

Hier nun Teil 2 der Opposition:
Größte Annäherung an die Erde (2. Bild von links ~20.10.2020), und langsame Zunahme der Entfernung und damit kleiner werdende Planetenscheibe (letztes Bild vom 18.11.202 -> man beachte auf diesem Bild den hellen Fleck auf ca 4 Uhr! Hier konnte der aktuell aktive Staubsturm festgehalten werden).
Die schwarz-weißen Bilder zeigen die gestackten und geschärften Rohbilder in den Farben Rot, Grün und Blau. Sehr gut kann man dadurch die verschiedenen Erscheinungen auf dem Planeten erkennen: Rotes Licht zeigt vor allem Albedostrukturen der Oberfläche, die durch die unterschiedliche Beschaffenheit des Marsbodens zustande kommen. Die blaue Farbe zeigt vor allem Atmosphärische Details wie Wolken und Nebel und Eis (Polkappe)

hier der Anblick durchs Fernrohr seit Anfang August 2020 bis Ende Spetember. Sehr schön zu sehen ist die größer werdende Planetenkugel und die sich verkleinernde Phase.
-> Bald steht der rote Planet in Opposition! (14.10.2020)
Gut zu erkennen ist auch das unterschiedliche Seeing, das während der Aufnahmen herrschte. Einige Aufnahmen sind Beugungsbegrenzt, andere durchs Seeing nur mittelmäßig gut aufgelöst. Die detailreichen Aufnahmen zeigen deutlich das Vallis Marineris und auf einigen Bildern auch den Olympus Mons und die anderen großen Vulkane aus Mars.
Veränderungen der Südpolkappe ist ebensogut gut zu erkennen wie wolkenverhangene Nordpolregion (zum Aufsuchen der Details vergrößert ihr das Bild am besten mit gedrückter „Strg“-Taste und dem Mausrad)

(Alle Bilder mit 10″ Newton 2x Barlow Filterrad und QHY 178M-Kamera)

Neowise über Nördlingen!

Hier ein Bild vom 17.06. 2020, ca 0:30 Uhr, f=160mm, 41 x 30s, ISO 3200.

Schön ist zu sehen, wie der Komet in der Zeit der Aufnahmen unter den Sternen weitergewandert ist (die Strichspur der Sterne verrät die Richtung und die Strecke)
Bilder vom 13.07. Morgens um ca 3:15Uhr

Monddetails

Hier einige Bilder aus den Nächten vom 15. und 16.02.2019.
Bei sehr gutem Seeing sieht man, was mit der aktuellen Ausrüstung
(ASI120mm + 10″ NON) so möglich ist: 

Nachtrag zur Mondfinsternis

Kurzentschlossen haben wir (Hannes, Thomas und ich) unsere „Sieben Sachen“ gepackt und sind auf den Riegelberg gefahren, um von dort die partielle Mondfinsternis zu beobachten. Nachdem die transportablen Montierungen aufestellt und ausgerichtet waren konnte es losgehen. Die Spannung stieg als dann der Mond endlich über den Horizont gekrochen kam.
Hier ein kontrastverstärktes Bild während der Horizontphase – noch ist von der Verfinsterung nichts zu sehen…

Nach ca. 20 min war die Teilverfinsterung des Vollmonds dann in ihrer vollen Pracht zu sehen!

Kurz vor Ende der partiellen Phase: Man sieht deutlich wie der Mond ein Stück aus dem Erdschatten gewandert ist. Auch der Halbschatten der Erde ist noch gut auf dem Mond zu erkennen.

Thomas hatte mit seinem 150er Newton viel Glück beim Auslösen der Kamera:
gleich mehrere Bilder mit Flugzeugen vor dem Mond!

Wir hatten mal wieder einen gelungenen Abend mit einem schönen Event und einigen interessierten Besuchern! Ich hoffe es kommen noch ein paar Bilder von Hannes, der mit seiner Drohne auch die Umgebung aus einer ganz anderen Perspektive aufgenommen hat!

Der „Supermond“ vom 14.11.2016

Hier ein Bild des „Supermonds“. Was daran nun genau „super“ ist, wissen wohl nur die Medien. Er ist größer als sonst, ok. Das würde aber ohne den Hype, der gemacht wird, nur wenigen wirklich auffallen…

Das Bild zeigt den Mond in Erdnähe mit 33’53“ in 352588km Distanz.
Sehr schön ist die große nördliche Libration zu erkennen (der Mond ist heute am 15.11. maximal zu uns geneigt). D.h wir konnten auch gestern schon ein gutes Stück über den Nordrand des Mondes „rausschauen“. 2016-11-14-352588km-3353

Zum Vergleich: Das zweite Bild (von der Mondfinsternis am 22.09.2013 mit der gleichen Kamera und dem selben Teleskop!) zeigt den durchschnittlichen Durchmesser des Mondes mit 31’58“ in einer Entfernung von 373679km.2013-9-22-373679km-3158 Grüße,
Matthias

 

Merkurtransit – Teil2

Nachdem nun sämtliches Bildmaterial gesichtet, und entsprechend bearbeitet wurde, sind hier einige Ergebnisse zu sehen:
Die Aufnahmen im Weißlicht wurden am 150/1000 APO mit einem 9mm Okular in Okularprojektion erstellt. Kamera war die ASI120MC. Die Bilder im Ha-Bereich wurden am kleinen PST mit eingebauter Barlow (x 1,25) und der ASI120MM gewonnen.
130809Uhr
Sonnenfleck (AR 19261) im Detail, noch vor dem Merkutransit, bei voller Auflösung sind die Granulen und die Strukturen im Sonnenfleck schön zu sehen!
131255Uhr
Der Eintritt (13:13Uhr)
131431Uhr
beinahe geschafft (13:15Uhr)
131814Uhr
13:18Uhr
Merkur, ca. 58 Mio Kilometer vor der Sonnenoberfläche und somit nur 2/3 soweit von uns entfernt wie die Sonne.
Man beachte auch die Zeiten! Merkur bewegt sich in ca. 2 min um seinen eigenen  Durchmesser weiter (ca. 4900 km). Das entspricht, ungeachtet der anderen Einflüsse, einer Bahngeschwindigkeit  von ca. 147000 km/h.

155334Uhr 161153Uhr
kleiner Merkur – ganz groß!

DSLR+APO 170234UhrÜbersicht, gegen 17:00, gewonnen mit der DSLR am 150/1000 APO, unten der Sonnenfleck, oben Merkur.

Hier noch einige Aufnahmen im Licht der Halpha Linie, in welcher die Chromosphäre der Sonne schön zu sehen ist. Dunkle Bögen sind von oben gesehene Protuberanzen, auch der Sonnenfleck ist erkennbar, Merkur als kleine pechschwarze Scheibe!Ha 131522Uhr
hier kurz nach seinem Eintritt vor die Sonnenscheibe

Ha 54733UhrHier bereits weit vor der Sonne

Ha 171205Uhr
Im Detail mit dem großen APO als Halpha Teleskop

Ha 164750 -164945 Uhr …und eine kleine Animation, bei welcher man auch die Dynamik in der Sonnenathmosphäre schön erkennen kann. Zwischen den beiden Bildern liegen ca. 2 Minuten!

P1100204
Zwischendurch gabs hohe Schleierwolken, die den Kontrast der Bilder extrem verschlechtert haben, die dafür aber andere (irdische) Athmosphären-Erscheinungen brachten.

Aufgrund der Sichtverhältnisse an der Sternwarte, war bei mir um ca 17:00 leider Schluß mit der Beobachtung. Dennoch war es ein schönes, bleibendes Erlebnis den kleinen Merkur vor unserem Zentralgestirn vorbeiziehen zu sehen.
2019 haben wir nochmal die Chance!

Der „Sichelmondschatten“ – Jupitermond Io bedeckt seinen eigenen Schatten!

Am 08.03.2016 fand „früh Morgens“ eine besondere Konstellation im Jupitersystem statt.
Zwei Monde und deren Schatten liefen gleichzeitig vor der Jupiterscheibe vorbei. Das Besondere daran war, dass der Mond Io seinen eigenen Schatten teilweise bedeckte.
Dadurch war von dem sonst kreisrunden Schatten nur noch ein Ausschnitt zu sehen.
Diese „Schattenbedeckung“ findet nur in den Tagen der Opposition des Jupiter statt. Also nur an den Tagen in denen die Sonne, die Erde und der Jupiter eine gerade Linie bilden.
Vom diesem „seltenen“ Ereignis motiviert, stellte ich mir den Wecker auf Mitternacht und montierte dann die Planeten-Kamera am Teleskop. Pünktlich um 0:30 begann das Ereignis: Jupitermond Io schob sich zusammen mit seinem Teilschatten vor die Jupiterscheibe. Deutlich war ein flacher Schatten unterhalb des Mondes zu erkennen.
Im Vergleich dazu war der Schatten vom Mond Ganymed (rechts im Bild) kreisrund.

Ab jetzt wurde automatisch alle 5 Minuten ein Video mit 4000 Bildern aufgezeichnet, solange bis der Mond Io die Jupiterscheibe wieder verließ. Eins der besten daraus entstandenen Bilder ist hier zu sehen (man beachte den Schatten vom Mond Io! deutlich ist zu erkennen, dass er „unrund“ ist – was die Bedeckung des Schattens durch Io bestätigt!)

Jupiter_021744_AS_p15_g3_ap55 - R1_web

Hier ein stark vergößerter Ausschnitt. Deutlich ist die flache Form des Schattens im Vergleich zum Schatten des Mondes Europa zu erkennen!SichelmondAusschnitt

So zeigte die Planetariumssoftware „Stellarium“ das Event:Stellarium

Hier noch eine kurze Animation des Ereignisses:Animation Jupiter_Sichelschatten
Gegen Ende der Animation ist zu sehen, wie unten links der Große Rote Fleck (GRF) auf der Vorderseite des Jupiter erscheint

Einen Tag später sah das Ganze dann so aus: Oben rechts der Mond Europa, links unten neben Jupiter Io, der kurz zuvor hinter Jupiter zum Vorschein kam. Sehr schön zu sehen ist der GRF (s.o.), ein Wirbelsturm, der seit mehreren Jahrhunderten besteht!
Jupiter_214221_AS_p15_g3_ap77-R1b_web

Mit etwas Glück erleben wir dann am kommenden Samstag, 19.03.2016, dem deutschlandweiten „Astronomietag“ einen ähnlichen Vorgang, den wir dann live durchs Teleskop betrachten können!

Bis dahin,
Matthias

Zur Einstimmung auf den Merkurtransit am 9.Mai 2016

Der letzte Bericht über den Merkur hat mich dazu veranlasst ein schon seit langem geplantes „Projekt“ endlich fertig zu stellen: Eine Animation des Merkurdurchgangs von 2003. Da damals während des Druchgangs mehrmals die Kamera am Teleskop gewechselt wurde, war es schwierig die Aufnahmen sauber auszurichten und anzupassen. Hier das Ergebnis:
Merkur kommt als kleiner schwarzer Punkt von rechts auf ca. 4 Uhr auf die Sonnenscheibe  und wandert nach links, wo er gegen 7 Uhr die Sonne wieder verlässt.

2003_05_07_Merkur Transit

Mal sehen ob uns Petrus am 9. Mai auch so schönes Wetter wie in 2003 beschert. Wenn ja, dann freue ich mich schon auf die neuen Bilder und Animationen!

Hier noch eine Detailaufnahme mit meiner ersten Digitalkamera von Aldi: Einfach ans Okular gehalten und abgedrückt!zoom 6