Neptun-der zweite blaue Planet

Neptun, der Planet, der am Schreibtisch entdeckt wurde! Die Astronomen hatten festgestellt, das der Planet Uranus (1781 von Wilhelm Herschel entdeckt) sich nicht so bewegte , wie es die Himmelsmechanik hätte erwarten lassen. Man vermutete einen Planeten noch weiter draußen als „Störfaktor“.

So konnten die Forscher aus den Abweichungen der Uranus Bahn die mutmaßliche Position von Neptun berechnen, der 1846 dann auch von Johann Gottfried Galle , einem deutschen Astronomen, unweit dieser Stelle gefunden wurde.

Der Große Dunkle Fleck

Aus der Distanz präsentiert sich Neptun als eine Art „Doppelgänger “ seines inneren Nachbarplaneten, unserer Erde. Die Raumsonde Voyager 2 ließ im August 1989 jedoch deutliche Unterschiede sichtbar werden. Schon aus weiter Entfernung erfassten die Kameras der Sonde einzelne helle und dunkle Strukturen in der Atmosphäre des Neptuns, die sich später als Wolkenformationen erwiesen. Auffallend war ein Großer Dunkler Fleck , der etwa alle 18 Stunden wiederkehrte. Hinsichtlich seiner Größe im Vergleich zum Planetendurchmesser konnte er es ohne weiteres mit dem Großen Roten Fleck auf dem größten Planeten im Sonnensystem , dem Jupiter aufnehmen (GRF wird schon seit 300 Jahren beobachtet). Doch er erwies sich als deutlich weniger stürmisch , denn die Windgeschwindigkeiten in diesem Orkan blieb mit rund 130 km/h weit unter den Werten vom Jupiter mit 500 km/h zurück. Der Große Dunkle Fleck beim Neptun war nicht so beständig wie sein Gegenstück auf dem Jupiter. Mitte der neunziger Jahre schaute das Hubble-Weltraumteleskop zu Neptun und er markante Sturm war weg.

Neptune_Earth_Comparison                                                                                                                                            Größenvergleich zwischen Erde und Neptun. Fotomontage :  NASA

 

Das Innere von Neptun

Unter den Wolken aus Methan und Schwefelwasserstoff vermuten die Planetenforscher eine Dichte , mehrere tausende Kilometer dicke Atmosphäre , die vorwiegend aus Wasserstoff und Helium besteht. Weiter unten bzw. innen dürfte sich ein mächtiger Eisenmantel anschließen, der durch den Druck der darüberliegenden Gasmassen zumindest teilweise verflüssigt ist. Trotz seiner im Vergleich zu Uranus  fast 20 Prozent größeren Masse  ist Neptun etwas kleiner als sein innerer Nachbarplanet. Das deutet auf größere Mengen an Gestein und Metall hin und darauf , dass dieses Material unter der eigenen Massenanziehung etwas stärker verdichtet ist als bei Uranus.

Letzter Planet im Sonnensystem

Seit der Degradierung von Pluto im Jahre 2006 zum Zwergplaneten , dem einst letzten offiziellen Planeten im System ist Neptun nun das Schlusslicht . Als sogenannter Gasplanet  (keine feste Oberfläche) kreist dieser Himmelskörper in einer mittleren Entfernung von 4,5 Milliarden Kilometer um die Sonne und dies in einer Zeit von etwa 165 Jahren . Der Äquatordurchmesser beträgt knapp 50 000 Kilometer und das Temperaturmaximum beläuft sich auf bitter Kalte -223 Grad Celsius in den oberen Schichten der Gashülle. Am 24. August 1989 flog die US-Rausonde Voyager 2 zwölf Jahre nach ihrem Start als erster von Menschenhand geschaffener Körper an Neptun vorbei. Es wurden dabei Entdeckungen gemacht und Fotos geschossen , die bis dahin mit erdgebundenen Teleskopen einfach nicht möglich waren. Es sei am Rande noch erwähnt das Neptun 14 Monde besitzt und mit einer Geschwindigkeit von 5,5 km/ s um die Sonne kreist.

 

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Schwaches Ringsystem und der größte Mond Neptuns, Triton auf dem  Vulkanismus bzw.aktive Geysire  nachgewiesen wurden.  Foto: Voyager 2  NASA

 

Wir sind da und gehen jetzt wieder!

Die Lage will sich nicht verbessern. Wetterradar sieht auch nur noch mehr Wolken!

Von daher sagen wir die Abendveranstaltung heute ab.

Unser nächstes Treffen ist am 10.4. im Zerin in Nördlingen!

 

Aber das Wetter sieht nicht gut aus. Die ersten Besucher sind jedenfalls schon da.

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Astronomietag 21.3.15

Nachtrag zum Nachtrag: Es wird leider nicht besser, aber auch nicht schlechter. Wir schauen uns das in einer guten Stunde vor Ort an und entscheiden, ob es astronomischer oder ein gastronomischer Abend wird… 🙂

Leider zieht es derzeit zu. Schau mer mal, wie es sich entwickelt.

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Da wir im Moment den schönsten Sonnenschein haben, wird der Aufbau zwischen 16 und 17 Uhr beginnen,  damit wir noch ein bisschen die Sonne beobachten können.  Später geht es dann mit Jupiter weiter.

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SoFi vorbei, SoFi kommt

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Die heutige Sonnenfinsternis ist vorbei, Radio RT1 Nordschwaben berichtet heute nachmittag von unserem Event. Auf deren Facebook-Seite sind wir schon vertreten: https://www.facebook.com/.

Die nächste Sonnenfinsternis folgt schon morgen:

Der Jupitermond Io stellt sich zwischen seinen Planeten und die Sonne, wir werden auch morgen Abend wieder auf der Marienhöhe beobachten.
Es wird wieder live von unserer Webseite berichtet. Da die Wetteraussichten nicht grandios sind, bitte hier nachschauen, was wann genau läuft.

So sieht der Jupiter ohne Mond und dessen Schatten aus, morgen Abend dann mit!

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Die ANFAHRT zum anklicken bzw. als QR-Code:

Anfahrt

Anfahrt per Google Maps für Smartphones

 

Sofi 20.3.

Wir haben begonnen!

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Die Geräte stehen bereit, und die erste Ecke ist auch schon ab!

 

Viele Besucher sind schon da, wir freuen uns aber über jeden weiteren!

 

Astronomietag 20.3.2015

Anfahrt

Anfahrt per Google Maps für Smartphones

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Hallo Sternfreunde,

der Wetterbericht sagt, es wird alles gut! Von daher werden wir morgen vormittag ab 9:00 Uhr auf der Marienhöhe bereit stehen.

Hier nochmal die ANFAHRT zum anklicken!

Aktuelles vom Aufbau morgen früh live auf dieser Seite!

 

 

 

Pluto – Am Ende unseres Sonnensystems [6/6 – letzter Teil]

Inhalt der Pluto/New Horizons Reihe

In insgesamt 6 Episoden soll auf den Webseiten der Rieser Sternfreunde die Mission der Raumsonde New Horizons zum letzten Planeten unseres Sonnensystems Pluto vorgestellt werden (korrekt ist seit 2006: Zwergplanet, aber Planet hört sich doch noch etwas wertiger an). Zur Übersicht hier die Inhalte der einzelnen Episoden (mit Links zum jeweiligen Bericht):

1) New Horizons – Prolog, Vorgeschichte und Planung

2) New Horizons – Die Technik 1

3) New Horizons – Die Technik 2

4) New Horizons – Die wissenschaftlichen Instrumente

5) Das Warten hat ein Ende – Die Reise ans Ende unseres Sonnensystems

6) Aus interplanetar wird interstellar! (aktueller Bericht)

 

New Horizons-Reihe in gedruckter Form

Wie bereits in Teil 5 angekündigt, gibt es die komplette New Horizons-Reihe auch in gedruckter Form. Der Link zur pdf-Datei (ca. 7MB) hierzu ist am Ende dieses Dokuments zu finden.

Anmerkung: Die Datei wird bei neuen Erkenntnissen oder Ereignissen aktualisiert. Es lohnt sich daher, diese Datei immer wieder einmal auf neuere Versionen zu überprüfen – vor allem um und nach dem Juli 2015. Bei neuen Versionen werde ich entsprechende Hinweise veröffentlichen.

 

Flug in die Ewigkeit

Interstellarer Raum, Kuiper Belt Objects, Oortsche Wolke

Der letzte Teil dieser Mission wird der längste werden … ein Flug in die Ewigkeit!

Aber bevor New Horizons in der Unendlichkeit des Universums verschwindet stehen noch einige wissenschaftliche Aufgaben an. Denn wann wird die Menschheit je wieder so weit „draußen“ die Möglichkeit haben zu forschen? Wir werden es (vermutlich) nicht mehr erleben.

Nach Pluto soll New Horizons ein Objekt des Kuipergürtels ansteuern. Der Kuipergürtel – so liest man auf Wikipedia – ist eine ringförmige, flache Region außerhalb der Neptunbahn in etwa 30 bis 50 Astronomischen Einheiten Entfernung und schätzungsweise mehr als 70.000 Objekte mit einem Durchmesser von mehr als 100km und unzählige kleinere Objekte enthält.

Die Bezeichnung geht auf Theorien von Gerhard Kuiper aus den Jahren 1951 und 1974 hervor, der in großer Entfernung von der Sonne eine Art Kometengürtel vermutete. Erst in den 90er Jahren wurden die ersten Objekte jenseits von Pluto entdeckt.

KuiperguertelNicht maßstabsgetreue Darstellung des Kuipergürtels

 Schon seit dem Start von New Horizons wurde nach geeigneten Kuipergürtel-Objekten gesucht, deren Position und Umlaufbahn einen Vorbeiflug ermöglichen. Doch die Objekte sind so klein und so weit entfernt, dass erdgebundene Teleskope nicht erfolgreich waren.

Das Hubble Space Telescope allerdings fand mit einigem Aufwand und beträchtlicher Beobachtungszeit im Oktober 2014 drei mögliche Kandidaten für einen Encounter. Genaueres ist über diese Objekte noch nicht bekannt, nur dass zwei etwa 55 km im Durchmesser und der dritte etwa 25 km groß sind. Einer der Körper sei mit den zur Verfügung stehenden Treibstoffvorräten „definitiv“ erreichbar und alle drei befinden sich etwa 1 Milliarde Kilometer hinter Pluto – was eine weitere Flugzeit von etwa 4 Jahren bedeutet. Der Encounter kann daher frühestens 2018 stattfinden.

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Größenvergleich Pluto und KBO PT1
(und Komet Tschurjumow-Gerassimenko, den die Raumsonde Rosetta seit Sommer 2014 erforscht)

 Zuvor muss noch eine endgültige Auswahl getroffen werden – Größe, Farbe, Rotation, mögliche Monde sind Kriterien, die zur Auswahl des Objekts herangezogen werden, so Alan Stern, der Projektleiter. Im Spätsommer 2015 wird die Auswahl dann getroffen, Bahnparameter errechnet, Steuer- und Zündungsdaten ermittelt und im Herbst 2015 wird New Horizons dann seine Triebwerke starten und ein neues Ziel ansteuern.

10-23-2014-NH-to-KBO-Track-for-PIPPotentielle KBO-Varianten

Auf Grund der erwarteten Größe von 1-2% von Pluto wird die Phase, in der Daten gesammelt werden können um einiges kürzer sein. Die NASA schätzt, dass das Objekt erst etwa 11.000km vor dem eigentlichen Vorbeiflug das Blickfeld von LORRI ausfüllen würde – das wären gerade mal 20 Minuten vor dem Vorbeiflug!

Noch ist die verlängerte Mission von New Horizons für weitere 3-4 Jahre ab 2016 durch die NASA nicht bewilligt!

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kboEines der möglichen Kuiper-Belt-Objects (KBOs)

 Sollte die NASA die für die Weiterführung benötigten Mittel freigeben, dann werden wir zum ersten Mal wissenschaftliche Erkenntnisse über Objekte erhalten, die noch kein Mensch je gesehen hat. Es werden die ersten Erkenntnisse von den äußeren Regionen des Sonnensystems sein – eine wahrhaft historische Begebenheit!

Danach geht der Flug weiter, irgendwann wird New Horizons – wie seine „Vorgänger“ Voyager und Pioneer auch – aus dem interplanetaren Raum in den interstellaren Raum wechseln. Wir werden das Schicksal New Horizons noch bis etwa 2025 verfolgen können, danach sind die Energievorräte erschöpft und New Horizons wird allein seinen weiteren Weg bestreiten.

Nächster Halt: Die Unendlichkeit.

NH_interstellar_kl2

 

 

Es ist der 04.März 2015, 9.22 Uhr MEZ.

Bis zum Encounter es sind noch 132 Tage, 4 Stunden und 26 Minuten!

(nur noch etwa 150 Millionen Kilometer [1AE] – von über 5 Milliarden!!!)

 

 

Link zur pdf-Datei:  Pluto – Am Ende unseres Sonnensystems

 


Quellen (es ist klar, dass die Bilder und Daten nicht aus meinem Fundus kommen, sondern aus verschiedensten Quellen der Literatur und des Internets stammen – daher hier und auf jeder Seite einfach eine vollständige Liste der Informations- und Bildquellen):

  • http://de.wikipedia.org/wiki/New_Horizons (die Universalquelle)
  • http://www.bernd-leitenberger.de/new-horizons1.shtml (die meiner Ansicht nach beste und fundierteste deutsche Informationsquelle)
  • http://www.dmuller.net/spaceflight/realtime.php?mission=newhorizons&mode=scet (New Horizons Real-Time Simulation)
  • http://pluto.jhuapl.edu/index.php (offizielle New Horizons Website)
  • http://space.jpl.nasa.gov/ (Solar System Simulator – zur Darstellung der Planeten/New Horizons Positionen)
  • http://plutoids.eu/index.php?page=281 (Deutsche Webseite zu New Horizons)
  • http://www.boulder.swri.edu/pkb/ssr (offizielle Instrumenten- und Missionsbeschreibungen im pdf-Format)
  • Kosmos Himmelsjahr 2015, Hans-Ulrich Keller, Kosmos Verlag

zusätzliche Bildquellen dieser Seite

  • http://de.wikipedia.org/wiki/Kuiperg%C3%BCrtel
  • http://pluto.jhuapl.edu/overview/piPerspectives/images/10-23-2014-Pluto-Comparison.jpg
  • http://pluto.jhuapl.edu/overview/piPerspective.php?page=piPerspective_10_23_2014
  • http://pluto.jhuapl.edu/overview/piPerspectives/images/10-23-2014-NH-to-KBO-Track-for-PIP.jpg
  • http://pluto.jhuapl.edu/overview/piPerspective.php?page=piPerspective_10_23_2014