Frank Borman und Ken Mattingly sind tot

Frank Borman

Wie die NASA, sowie verschiedene Medien berichten, ist Frank Borman vergangenen Dienstag (07.11.23) im Alter von 95 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.

Die Apollo 8 Crew: Lovell, Anders, Borman

Frank Borman war Kommandant der Apollo 8 Mission, die erstmals Menschen zum Mond brachte. Apollo 8 mit Frank Borman, Jim Lovell und Bill Anders umrundete den Mond im Dezember 1968 zehn Mal und ermöglichte es Menschen erstmals mit eigenen Augen die Rückseite des Mondes zu sehen. Legendär ebenfalls die Fotos, die von Bill Anders auf dieser Reise gemacht wurden – Earthrise. Zum ersten Mal konnten Menschen einen Erdaufgang über der kargen Mondoberfläche sehen – ein blaues Juwel inmitten von Schwärze.

Frank Borman war darüber hinaus zusammen mit Jim Lovell Teil der Gemini 7 Mission, die 1965 ganze 14 Tage lang die Erde umkreiste um u.a. die Auswirkungen eines Langzeitaufenthaltes im All erforschen zu können.

Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter die „Congressional Space Medal of Honor“ und wurde 1990 in die „International Aerospace Hall of Fame“ und 1993 in die „US Astronaut Hall of Fame“ aufgenommen.

Nach seiner aktiven Zeit bei der NASA war Borman bis in die 80-er Jahre Vizepräsident bei Eastern Airlines. Im Jahr 1988 veröffentlichte er seine Autobiographie „Countdown“ zusammen mit Robert J. Serling. 1998 zog Borman nach Billings, Montana, wo er sich während seines Ruhestandes neben seiner Familie seinem Hobby, der Restaurierung von Flugzeugen, widmete. Er selbst flog seine Flugzeuge bis ins hohe Alter noch selbst.

Frank Borman mit der Earthrise-Aufnahme

Frank Borman hinterlässt 2 Söhne und 4 Enkelkinder (seine Frau Susan starb bereits 2021 an den Folgen einer Alzheimer Erkrankung).

Von den ursprünglich 24 Menschen, die bis heute zum Mond geflogen sind, sind damit nur noch 8 am Leben (Lovell, Anders, Stafford, Aldrin, Haise, Scott, Duke, Schmitt).

„Wir waren die ersten Menschen, die die Welt in ihrer majestätischen Totalität sahen, eine ungemein emotionale Erfahrung für jeden von uns. Wir sagten nichts zueinander, aber ich war sicher, dass unsere Gedanken identisch waren – sie galten unseren Familien auf diesem sich drehenden Globus. Und vielleicht teilten wir einen anderen Gedanken, den ich hatte: Das muss das sein, was Gott sieht.“
[Frank Borman, Autobiography]

Ken Mattingly

Im Zuge dieses Themas habe ich auch erfahren, dass Ken Mattingly, CMP von Apollo 16, am 31.10.23 im Alter von 87 Jahren gestorben ist.

Die Crew von Apollo 16: Mattingly, Young, Duke

Ken Mattingly war bereits als Kommandokapsel-Pilot von Apollo 13 vorgesehen, wurde aber 2 Tage vor Missionsbeginn durch Jack Swigert ersetzt – die Ärzte befürchteten eine Masern-Erkrankung im Lauf der Mission. Er bekam nie die Masern!
Ken Mattingly war bereits als Kommandokapsel-Pilot von Apollo 13 vorgesehen, wurde aber 2 Tage vor Missionsbeginn durch Jack Swigert ersetzt – die Ärzte befürchteten eine Masern-Erkrankung im Lauf der Mission. Er bekam nie die Masern!

Das Geschehen um die Apollo 13 Mission dürfte hinlänglich bekannt sein („erfolgreicher Fehlschlag“). Weniger bekannt ist vielleicht, dass Ken Mattingly im Hintergrund sehr stark in die Verfahren und Prozeduren für die Rettung der Crew involviert war und hier einen großen Anteil am Überleben seiner Kameraden hatte.

Die Apollo 13 Mission wurde 1995 mit Regisseur Ron Howard verfilmt. Mattingly wurde im Film durch Gary Sinise, die Teamkameraden durch Tom Hanks (Lovell), Bill Paxton (Haise) und Kevin Bacon (Swigert) dargestellt.

Quasi als Ersatz für seine Absetzung konnte Mattingly als CMP bei Apollo 16 (zusammen mit John Young und Charlie Duke) eine erfolgreiche Mission fliegen.

Mattingly an Bord des Shuttles Columbia (STS-4)

Er blieb im Gegensatz zu Frank Borman auch nach Apollo bei der NASA und arbeitet am Space Shuttle Projekt mit. Im Zuge dieses Projektes konnte er zwei Mal das Shuttle selbst fliegen:
– Juni 1982, STS-4 Shuttle Columbia
– Januar 1985, STS-51C Shuttle Discovery

Nach seiner Tätigkeit bei der NASA (im Anschluss an seinen zweiten Shuttle-Flug) war er im Management bei Grumman, später bei General Dynamics und Lokheed Martin.

Ken Mattingly war verheiratet und hatte einen Sohn.


Weitere Informationen in den entsprechenden Wikipedia-Seiten, der NASA und einschlägigen Medien.
Bildquellen: http://www.nasa.gov

Wie groß ist unser Sonnensystem? Wie lange gibt es das Universum?

Größen im Sonnensystem

Beides sind Fragen, die man ziemlich schnell und einfach beantworten kann … vermeintlich!
Ist es wirklich so einfach?
Von der Sonne zum Planeten Neptun sind es etwa 4,5 Milliarden Kilometer, bis zu Pluto gar 5,9 MIlliarden Kilometer (2023). Die Sonne hat einen Durchmesser von etwa 1,4 MIllionen Kilometer, die Erde „nur“ etwa 12.700 Kilometer, unser größter Planet Jupiter immerhin ca. 280.000 Kilometer. Man könnte hier noch mehr Zahlenspiele nennen, aber wie „groß“ sind diese Größen wirklich?

Nahezu jeder hat schon einmal eine bildliche Darstellung des Sonnensystems gesehen. Hier sind immer unser Zentralgestirn, die Planeten und deren Umlaufbahnen abgebildet – so in etwa, wie auf nachfolgender Abbildung zu sehen.

Unser Sonnensystem (www.tu-braunschweig.de)

Aber stimmt diese Darstellung wenigstens ein klein wenig mit der Realität überein?
Nein!
Nicht im Entferntesten hat diese Darstellung etwas mit der Wirklichkeit zu tun. Manche Abbildungen stellen wenigstens noch die Größenverhätlnisse der Planeten und der Sonne ins richtige Verhältnis, aber oft (wie oben zu sehen) wird auch dies realitätsfern dargestellt.

Möchte man neben den Größenverhältnissen auch die Entfernungen zueinander korrekt ins Verhältnis setzen sind erhebliche Distanzen erforderlich. Stellt man die Erde in der Größe einer Murmel (d=1 cm) dar, dann ist die Sonne 117 Meter, Neptun über 3,5 Kilometer entfernt!
Bringt man diese Distanzen und Größen ein einem Bild zusammen, dann ergibt sich eine ganz andere Darstellung – so ist zum Beispiel die Erde gar nicht mehr zu sehen.

Über diese Größenverhältnisse hat sich 2015 bereits der Filmemacher Alex Gorosh Gedanken gemacht und in einem sehr guten Kurzfilm die wahren Größen und Entfernungen unseres Sonnensystems dargestellt. Hierzu reichte ein Blatt Papier nicht aus, es musste ein Salzsee in der Wüste Nevadas herhalten. Für diese ausgezeichnete Arbeit konnte er mit seinem Partner Wylie Overstreet zahlreiche Auszeichnungen einsammeln, u.a. von National Geographic.

To scale: Solar System

Hier ist der Film zu sehen:
http://www.alexgorosh.com/reel
oder auch auf Youtube (über 13 Millionen aufrufe)
https://www.youtube.com/watch?v=zR3Igc3Rhfg
[making of -> https://www.youtube.com/watch?v=O_MZ8tda_1I]

Was ist Zeit?

Eine Schulstunde dauert 45 Minuten, ein Tag 24 Stunden und ein Jahr immerhin 365,25 Tage. Ein Menschenleben ist im Durchschnitt fast 80 Jahre lang, Jesus lebte vor 2000 Jahren, die Neandertaler (älteste Funde) vor etwa 130.000 Jahren. Das sind alles zwar lang klingende Zeiträume, aber noch gar nichts im Vergleich zu dem Zeitalter der Dinosaurier vor 66 bis 230 Millionen Jahre. Das Sonnensystem mit unserer Erde ist Erde ist ungefähr 4,5 MIlliarden Jahre alt, das Universum selbst gute 13,8 MIlliarden Jahre.
Und davor? Das gibt es nicht! Mit dem Urknall begannen Zeit und Raum. Aber das ist ein anderes Thema … 🙂

Auch diese Zahlenspiele sind an sich nichts ungewöhnliches – außer man will sie visualisieren. Dann stellt der passende Maßstab – wie bei den Größen unseres Sonnensystems auch – ein Problem dar.
Wie stellt man das Zeitalter des Menschen dar? Wie weit „entfernt“ ist der Anbeginn unseres Sonnensystems? Wie weit ist der Beginn der Zeit vom „jetzt“ entfernt?

Ein anschauliches Modell konstruierte ebenfalls Alex Gorosh in dem er mittels zweier Modelle die Timeline des Universums und die verschwindend kleine Timeline des Menschen ins korrekte Verhältnis setzte.
Auf fast 7 Kilometern stellte er die gesamte Zeit seit ihrem Beginn zusammen mit den wichtigsten Ereignissen ins korrekte Verhältnis.
Sehenswert!

To scale: Time

http://www.alexgorosh.com/shortdocs
https://www.youtube.com/watch?v=nOVvEbH2GC0
[making of -> https://www.youtube.com/watch?v=5lXxMmCCfCY]

Echt jetzt?

Auch wenn beide Filme in Englisch sind, erhält man sehr eindrücklich eine Vorstellung davon, wie „groß“ unser Sonnensystem ist, wie „lang“ der Urknall bereits her ist und wie unbedeutend kurz das Dasein des Menschen ist.

Ein besonderes „Schmankerl“ – eine neue Sicht auf den Mond

Wir kennen ihn seit wir leben, unseren Mond. Jeder kennt den Mond!
Meist fristet er ein unbedeutendes Dasein, schließlich ist er ja schon immer da und wird immer da sein – nichts besonderes also.

Also machen wir ihn zu etwas „besonderem“, schauen wir uns den Mond so an, wie wir ihn noch nie gesehen haben – dafür reicht ein Blick durch ein einfaches Teleskop.
Und schon sehen wir „ihn“ – mit anderen Augen!

Diesen Wow-Effekt, der uns trifft, wenn wir den Mond erstmals „in groß“ sehen, hat Alex Gorosh wunderschön in seinem Kurzfilm „A new view of the Moon“ dargestellt.

A new view of the Moon

http://www.alexgorosh.com/shortdocs
https://www.youtube.com/watch?v=XCrJ3NflOpE

Vie Spaß und viele „Wow’s“ beim Anschauen.

First Light

Das first-light der Härtsfeld-Sternwarte

Dienstag, 03. Januar 2023, 15:45 Uhr UTC – es ist soweit.
Das Wetter spielt endlich mit und das Dach der Härtsfeld-Sternwarte öffnet sich erstmals, um astronomische Aufnahmen zu erstellen. .
Nahezu ein halbes Jahr Bauzeit (mit vielen Unterbrechungen durch Zeitmangel, Corona, Urlaub, …) war notwendig, um diesen Moment wahr werden zu lassen. Die Härtsfeld-Sternwarte geht für einen ersten echten Testlauf in Betrieb.

Der Mond

Der Mond ist bei 90,8% was einem Alter von 11,9 Tagen entspricht. Das ideale Objekt, um das Zusammenspiel von Montierung, Kamera, Motorfokus und IT zu testen. Es wurden mit der ASI1600 in Firecapture mehrere Filmsequenzen vom Mond in direkter Projektion (ohne Barlow, ohne Okular) und damit mit einer Brennweite von 1250 mm erstellt. Die Ergebnisse nach dem Stacking (Autostakkert) und Nachbearbeitung/Schärfung (Registax) können sich sehen lassen. Lediglich den Motorfokus von Lacerta hat Firecapture nicht erkannt, so dass die Fokussierung manuell vorgenommen werden musste.

Es wird weiter gehen …

Gegen 20 Uhr MEZ war der erste Test dann beendet – erfolgreich wohlgemerkt! Der nächsten „run“ wird sich dann mit Deep-Sky befassen – ein ungleich umfangreicheres Unterfangen :-).
Damit wird der Regelbetrieb nun nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Moonwalker Charlie Duke

Charlie Duke in Aalen

Was die Tageszeitung am 9. Oktober 2021 veröffentlichte, glich einer Sensation – zumindest für Raumfahrt-Enthusiasten: Charlie Duke, Lunar Module Pilot von Apollo 16 (16.-27. April 1972) kommt an die Fachhochschule nach Aalen um dort von seinen Erlebnissen zu berichten.
Dieses Ereignis darf man sich nicht entgehen lassen, zumal der Eintritt frei ist und „nur“ die Corona-Regeln zu beachten sind.
Vordere Reihe heißt frühzeitig da sein und so war der Autor dieser Zeilen schon über eine Stunde vor offiziellem Beginn vor Ort und konnte daher einen Platz fast ganz vorne ergattern. Das Warten auf den zehnten Menschen, der den Mond betreten hat, gestaltete sich als recht kurzweilig, weil auch der Leiter des Rieskratermuseums Nördlingen seine Chance nutzen wollte, um Mr. Duke nicht nur persönlich zu erleben, sondern ihm auch ein Autogramm für das Rieskratermuseum abzutrotzen – der dort ausgestellte Mondstein wurde schließlich von Mr. Duke selbst eingesammelt.

86 Jahre sind nicht „alt“

Obwohl bereits 86 Jahre alt ist er keineswegs „alt“. Seine Erscheinung, sein Auftreten, sein mitunter augenzwinkerndes Vortragen zeigen, dass er immer noch eine gewisse Aura ausstrahlt – ein Stück Mond hier vor 400 Zuschauern ist zum Greifen nah.

Er berichtete zunächst von seinem beruflichen Werdegang, schilderte wie er 3 Jahre als Kampfpilot auf der Ramstein Air Base stationiert war, anschließend mit einem Master in Luftfahrtechnik sein Studium beendete, bevor er 1964 als Testpilot und Testpilotenausbilder auf der Edwards Air Force Base in Kalifornien tätig war. Kommandeur in Edwards war seinerzeit übrigens kein geringerer als Chuck Yeager.
1965 suchte die NASA die fünfte Astronautengruppe bereits mit der Aussicht hierin die künftigen Moonwaker zu rekrutieren. Duke bewarb sich und wurde 1966 in diese Gruppe aufgenommen.
Es folgten 6 intensive Jahre des Trainings und des Mitarbeitens an verschiedenen Missionen. So war er etwa der CapCom für die höchst kritische Phase des Abstiegs von Apollo 11 auf die Mondoberfläche („Roger, Twank … Tranquility. We copy you on the ground. You got a bunch of guys about to turn blue. We’re breathing again. Thanks a lot.„). Während dieser Zeit wurde er auch zum Fahrer für den Lunar Rover ausgebildet, einer von lediglich 6 Menschen (Apollo 15, 16 und 17).

Ein baulweißes Juwel inmitten des schwarzen Nichts

Im April 1972 war es dann soweit – „sein“ Flug zum Mond.
War der Start der Saturn V alleine schon ein höchst intensives Erlebnis, wurde der Anblick der Erde aus einer Entfernung von 18.000 Meilen zu einem sehr bewegenden Moment:

„Ein blauweißes Juwel inmitten der Schwärze des Universums.“

Die Landung auf dem Erdtrabanten selbst stand mehrmals kurz vor dem Scheitern: Ausfall des Navigationssystems nach drei Tagen (Navigation ab da nur noch mit einem Sextanten) und des Schwenkmechanismus des Hauptantriebs kurz nach Trennung des Mutterschiffs vom Mondmodul. Nach dem „Go“ der Missionskontrolle setzen John Young und Charlie Duke dann mit 6 Stunden Verspätung am 21. April 1972, 02:23 UTC im Descartes Hochland auf und Mr. Duke konnte wenige Stunden später als zehnter Mensch den Mond betreten.

Keine Sterne

Der Mond sei faszinierend und eindrucksvoll, aber den Heimatplaneten stets sehen zu können und zu wissen, dass es nichts anderes in diesem schwarzen Universum gibt, das man als Heimat bezeichnen kann, ist für ihn überaus bewegend gewesen.
Interessant war meiner Ansicht nach auch, dass es nicht nur auf den Fotos der damaligen Zeit keine Sterne zu sehen gibt – das kann man leicht mit der fehlenden Dynamik der Fotoausrüstung erklären – sondern, wie Mr. Duke weiter ausführte, auch visuell auf Grund der starken Helligkeit der Sonne und der Mondoberfläche dem Auge die Dynamik hierfür gefehlt hat.

Die Krisen nach dem Mond

In der Zeit nach dem Mondflug arbeitete er noch als Ersatzpilot für die Mondfähre von Apollo 17 (Anm.: Wegen der „Postkarten-Affäre“ wurde die eigentlich hierfür vorgesehene Apollo 15-Crew suspendiert) bevor er 1976 die NASA verließ.
Es folgte im Vertrieb von Coors Beer eine wirtschaftlich überaus erfolgreiche Zeit und Duke konnte in dieser Zeit ein nicht unerhebliches Vermögen verdienen.
Allerdings litt sein restliches Leben sehr unter seinem Drang erfolgreich zu sein – die unerbittliche Fokussierung auf die Mondmission, fast schon ein Zwang auch außerhalb der NASA Erfolg zu haben und im Gegensatz dazu eine dennoch aufdringliche Langeweile nach der Zeit in der NASA. In Folge dessen stand seine Ehe kurz vor der Scheidung, seine Frau Dorothy litt unter Depressionen und dachte offen über Suizid nach, seine Kinder wurde mit unbändiger Härte erzogen und sein Leben schien damit direkt in einen Scheiterhaufen zu münden.

Sein Leben mit Gott

Da ermöglichte das Schicksal eine Wendung zum Guten hin. Nachdem seine Frau bereits im Glauben an Gott eine innere Ruhe gefunden hatte, brachte sie auch ihren Ehemann 1978 dazu, einem zweitägigen Bibelstudium beizuwohnen. Hier gelang es Charlie Duke seinen Glauben und Zufriedenheit zu finden. Er sagte, er habe auf seiner Mondmission nirgends einen Gott gefunden, aber hier öffnete sich sein Herz für den Glauben.

Charlie Duke war neugeboren!

Von dieser Zeit an betrachtet er es als seine Aufgabe, seinen Glauben in die Welt zu tragen. Unterstützt wurde dieses Ansinnen auch dadurch, dass er Zeichen seines Glaubens überall erkennen konnte – Blinde konnten wieder sehen, Krankheiten wurden geheilt, Leben wendeten sich zum Guten. Es waren viele kleine Wunder, die sich auftaten.
Die Welt des Charlie Duke und seiner Frau Dorothy war wieder in Ordnung, die innere Ruhe eingekehrt. Heute reist er um die Welt, damit die Menschen seine Geschichte kennenlernen und erfahren können, dass Gott auch sie liebe.

Elon Musk, Moonlanding-Fake und die Zukunft der Raumfahrt

Am Ende seiner Geschichte beantwortete er noch online eingereichte Fragen, darunter auch, was er von Elon Musk halte. Elon Musk ist ein Visionär, den er sehr schätze. Musk hat Ideen, die er in die Tat umsetze und so auch die Menschheit voranbringe.
Die Frage, was er jenen sagen würde, die die Mondmissionen für einen großen Fake halten. Er führte aus, dass es 9 Mondmissionen, davon 6 Landungen gab. Wenn das ein Fake wäre, würde man das nur einmal machen, aber dann richtig und danach aufhören.
Auf die Frage nach der Zukunft der Raumfahrt – u.a. nach zukünftigen Mars-Missionen – antwortete er, dass der Fokus der NASA auf Deep-Space-Missionen zu liegen scheint, während private Unternehmen, den erdnahen Raum erforschen. Er selbst hat erst vor Kurzem seinen Status als Astronaut zurückgegeben, obgleich er körperlich durchaus noch in der Lage dazu wäre. Aber mit der NASA hat er vereinbart, dass nicht er bei der NASA nach einer Mission nachfragt, sondern die NASA sich bei IHM meldet, wenn Bedarf besteht. Mit einem Schmunzeln ergänzte er: „Sie haben sich bis heute nicht gemeldet.“

Ein bewegendes und prägendes Ende des Abends

Mit einem „god bless you“ endeten nach gut 90 Minuten Charlie Dukes Ausführen über seine Mission zum Mond und seinem Leben mit Gott.
Diese 90 Minuten waren – bedenkt man die Dimension dessen was hier auf der Bühne stand – höchst beeindruckend und bewegend. Nur mehr 4 Menschen, die je einen Fuß auf einen anderen Himmelskörper gesetzt haben, sind noch unter uns und einen davon live zu erleben, ist ein lebensprägendes Ereignis.
Die persönliche Krone aufgesetzt wurde dem Autor, als er die Chance nutzte, ein Foto zusammen mit Charlie Duke machen zu können und er ihm in dem Moment sagen konnte, dass er ein „Hero of my Childhood“ sei, worauf Mr. Duke ein Shake-Hand anbot – Gänsehaut pur.

Danke Charlie Duke,
dass Sie mich dies erleben lassen konnten!



Der komplette Vortrag ist (noch, Stand 19.10.21) auf Youtube zu sehen:
Charlie Duke in Aalen

Ein Interview von Dr. Sibylle Anderl mit Charlie Duke aus 2019 ist in der BR-Mediathek zu sehen (etwa ab Minute 4):
Interview mit Charlie Duke in der BR-Mediathek

Bildquellen: NASA, Wikipedia und privat (Vortragsbilder)

Astronomietag 2021

Am 16. Oktober ist Astronomietag!

Die Rieser Sternfreunde nehmen auch dieses Jahr wieder am Astronomietage teil.

In der Sternwarte im Albrecht-Ernst-Gymnasium gibt es wieder die Möglichkeit in die Sterne zu schauen. Ab 18:00 sind wir vor Ort.

Der erste Astronomietag fand am 23. August 2003 zum Anlass der besonders nahen Mars-Opposition statt. Mittlerweile ist ein Termin im Frühjahr (März/April) Tradition, seit 2020 gefolgt von einem zweiten Astronomietag im Herbst (September/Oktober).

Das Weltall mit eigenen Augen sehen
Die Welt der Sterne ist den meisten von uns nur wenig bekannt. Vom Großen Wagen hat jeder schon einmal gehört, doch wo findet man ihn? Und kann ich eigentlich mein „Sternzeichen“ auch am Himmel entdecken? Welcher der vielen Sterne ist vielleicht ein Planet? Am 16. Oktober 2021 laden Sternwarten und Astronomievereine in ganz Deutschland wieder dazu ein, um genau diese Fragen zu beantworten – und die Welt der Sterne mit den eigenen Augen zu erkunden.

Juwelen am Himmelszelt – eine Reise zu den Riesenplaneten

Mit Einbruch der Nacht leuchtet tief im Südwesten der Abendstern Venus. Sie befindet sich unweit von Antares im Sternbild Skorpion und versinkt bald unter dem Horizont. Auf der anderen Seite, in südöstlicher Himmelsrichtung, ist bereits der Mond aufgegangen. Seine Phase nimmt derzeit zu, am 20. Oktober wird Vollmond sein. Rechts oberhalb vom Mond glänzt einer der Hauptdarsteller dieses Astronomietages: Jupiter, der größte Planet im Sonnensystem. Mit einem Fernrohr kann man das Streifenmuster des Gasriesen erkennen. Links und rechts von Jupiter reihen sich dessen vier größte Monde auf. Ein weiteres Stück nach rechts findet man Saturn. Er leuchtet nicht ganz so hell wie Jupiter, zeigt im Teleskop dafür seinen berühmten Ring – ein echtes Juwel im Universum. Zwei weitere Riesenplaneten warten darauf, bestaunt zu werden: Uranus und Neptun sind aber so weit von der Sonne entfernt, dass man sie nur mit einem Fernglas oder Teleskop sehen kann. Im Laufe der Nacht ziehen der Mond und die Planeten über den südlichen Horizont, bis sie in der zweiten Nachthälfte im Westen untergehen.

Der Sternhimmel am Astronomietag
Mitte Oktober kann man sich abends von den Sommersternbildern verabschieden: Im Südwesten stehen die Sternbilder Schwan, Leier und Adler noch hoch am Himmel. Deren drei Hauptsterne Deneb, Wega und Atair bilden das sogenannte „Sommerdreieck“. Bei dunklem Himmel sieht man hier das Band der Milchstraße.
Im Südosten ist bereits das „Herbstviereck“ aufgegangen: Es setzt sich aus drei Sternen des Sternbildes Pegasus und, links oben, einem Stern der Andromeda zusammen. Unterhalb und links vom Pegasus verlaufen die Sternenketten der Fische – alles schwache Sterne, die vom hellen Mondlicht weitgehend verschluckt werden.
Wer freien Blick zum südlichen Horizont hat, sieht weiter unter dem Mond vielleicht einen hellen Stern funkeln: das ist Fomalhaut der Hauptstern im Sternbild Südlicher Fisch. Sein Name bedeutet übersetzt „Maul des Fisches“.
Unterhalb der Fische macht sich das Sternbild Walfisch breit; das ist bekanntlich biologisch nicht richtig, genauer müsste der „Cetus“ eher Meeresungeheuer heißen. Im Walfisch gibt es einen Stern, der nur alle elf Monate so hell wird, dass man ihn mit bloßem Auge sehen kann: Mira, die Wundersame. Im Oktober sollte Mira gut zu erkennen sein.
Im Laufe der Nacht gehen die Sommersternbilder im Westen unter, die Herbststernbilder passieren die Südrichtung, im Osten treten die Wintersternbilder über den Horizont. Wer bis nach Mitternacht durchhält, kann sogar den Himmelsjäger Orion begrüßen.

Jupitermonde bedecken sich gegenseitig!

Aktuell sehen wir von der Erde aus genau auf die Äquatprebene des Jupiter. Da die im Teleskop sichtbaren vier galieleischen Monde ebenfalls in der Äquatorzone um den Jupiter laufen, kommt es immer wieder zu gegenseitigen Bedeckungen oder sogar Verfinsterungen. Am 02.08.2021 war es mal wieder soweit: der Mond „Ganymed“ bedeckt den kleineren „Europa“. Da das Seeing „gruselig“ schlecht war, ist die Bilderserie leider nicht gerade top geworden, dennoch ist sehr schön zu sehen, wie sich der Mond Europa immer weiter von Ganymed entfernt. Zu sehen ist in der Animation nur die MItte bis zum Ende der Bedeckung. Jupiter war beim Beginn des Ereignisses noch nicht über Nachbars Haus hochgekommen…

Auf Ganymed sind sogar Onberflächenschattierungen zu erkennen!
Aufgenommen wurden die Bilder mit dem 10″ Newton f5, 2x Barlow und der QHY 178 Mono in der Zeit von 23:50 – 2:45

Und so sah es im Teleskop aus!

SoFi 2021

Auch die Rieser Sternfreunde waren gestern bei der partiellen Sonnenfinsternis aktiv „dabei“, schließlich ist das ja ein Ereignis, das nicht jeden Tag zu sehen ist (vor allem, wenn man so ein wetterabhängiges Hobby betreibt :-)).

Ein wirklich tolles Bild entstand dabei in der Sternwarte unseres Astrokollegen Matthias und dieses darf, ja muß hier einfach gezeigt werden.

Die technischen Daten wird Matthias nachliefern – irgendwann.

Mike Collins

Mike Collins gestorben

Am 28. April 2021 starb Michael Collins im Alter von 90 Jahren in Naples, FL.

Mike Collins war – wie vermutlich allen Astronomie- und Raumfahrt-Interessierten hinlänglich bekannt – Teil der Besatzung von Apollo 11, die die erste Landung auf dem Mond erfolgreich durchführte. Mike Collins war bei dieser Mission Pilot des Mutterschiffs Colombia und hatte daher keine Möglichkeit, selbst seinen Fuß auf die Oberfläche unseres Erdtrabandten zu setzen.

Dennoch trug er in erheblichem Maß zum Gelingen dieser Misssion bei, denn nur im Team von Apollo 11 konnte die Landung erfolgreich durchgeführt werden.

NASA remembers Mike Collins

Die NASA erinnert auf Ihrer Webseite an Michael Collins:
https://www.nasa.gov/michael-collins

Zu sehen und lesen sind Biographie von Mike Collins, Statements, Stationen seines Werdegangs und weitere Inhalte.

Glorreiche Zeit des Aufbruchs

Damit sind nur noch wenige Astronauten unter uns, die das Schwerefeld der Erde verlassen haben und zudem einen Fuß auf einen anderen Himmelskörper gesetzt haben:
Frank Borman (8), Bill Anders (8), Tom Stafford (10), Buzz Aldrin (11, M), Jim Lovell (8, 13), Fred Haise (13), Dave Scott (15, M), Al Worden (15), Charlie Duke (16, M), Ken Mattingly (16), Dr. Harrison Schmitt (17, M)

(Stand 03.05.21, in Klammern die Missionsnummern, ‚M‘ steht für Mondlandung), Bildquelle: NASA