Die „Perseiden“ – Sternschnuppen im August 2012

Die Perseiden-Sternschnuppennacht 2012 lag dieses Jahr optimal von Samtag auf Sonntag. Man konnte also lange aufbleiben, beobachten und fotografieren und dann entsprechend lange ausschlafen! Auch der spät aufgehende Mond lies zumindest im ersten Teil der Nacht gute Beobachtungsbedingungen erhoffen. Da ich leider nicht am „Sternschnuppenmeeting“ in Ederheim dabei sein konnte, konzentrierte ich mich vor allem aufs fotografieren der Sternschnuppen. Mit zwei Kameras ausgerüstet, wurde alles sorgfältig vorbereitet und auf die Montierung geschnallt. Leider war die Ausbeute der Perseiden, die sich ablichten ließen nur gering. Es gab insgesamt viele Sternschnuppen, aber leider nur wenige helle, die durchs Gesichtsfeld der Kamera flogen.

Hier die schönsten Exemplare die sich ablichten ließen:

Mond bedeckt Jupiter

Das frühe Aufstehen wurde belohnt!
Am heutigen Sonntag Morgen zog der abnehmende Mond um 3:30 Uhr an Jupiter vorbei und verdeckte ihn für kurze Zeit. Frühaufsteher (so wie Hannes und ich) konnten dieses selten am Himmel auftretende Ereignis live mitverfolgen: Der Mond näherte sich unaufhaltsam dem Planeten Jupiter und „verschlang“ ihn innerhalb von wenigen Minuten. Der Anblick im Teleskop war überwältigend! Wie an einer Perlenkette aufgereiht verschwanden nacheinander die Jupitermonde „Europa“ und „Io“ dann folgte die Jupiterkugel und danach die beiden Monde  „Ganymed“ und „Kallisto“. Nach knapp einer Stunde gab der Mond die Sicht auf den Planeten wieder frei und entfernte sich zusehends von ihm.

 

Auch der Sonnenaufgang war hoch interessant! Die Sonne kam genau hinter dem Nördlinger Daniel über den Horizont!

Weitere Bilder von diesem Event unter „Aktuelle Bilder“…

 

Venusdurchgang III – Das Abenteuer von Venedig

Es war mal wieder ein Wetterkrimi, fast so wie wir ihn von der Sonnenfinstenis 1999 her kannten. Während meiner beiden Urlaubswochen war in Italien die meiste Zeit sehr wechselhafte Bewölkung, die sich mit sonnigen Abschnitten und hohen Temperaturen abwechselte. Zwei Tage vor dem Transit zog ein Regenband durch, welches extrem klare Luft und keine einzige Wolke hinter sich herzog. Dies lies hoffen…
Das klare Wetter hielt dann auch durch. Am Morgen des 06. Juni um 4:30 Uhr schien dann auch alles in bester Ordnung, der Himmel war, soweit man das zwischen den Bäumen auf dem Campingplatz sehen konnte, klar. Also wurde die Ausrüstung auf eine rollbare Strandliege gepackt und ans Meer transportiert. Dort angekommen, war die Enttäuschung riesengroß, als genau im Osten (und nur dort!) ein Wolkenband am Horizont die Sicht auf die Sonne verwehrte. Dennoch wurde die Ausrüstung aufgebaut und vorbereitet. Zur Fotografie wurde ein 500mm Spiegel-Teleobjektiv vor die Kamera gesetzt und dazu ein passender Sonnenfilter. Parallel dazu das H-alpha Teleskop für die visuelle Beobachtung. 

Die Dauer der Erscheinung war für Italien auf ca. 1h 30min ab Sonnenaufgang vorhergesagt. Durch das Wolkenband im Osten war aber auch eine knappe Stunde nach Sonnenaufgang noch immer nichts zu sehen. Zudem gesellten sich zu den Regenwolken am Horizont noch einige Zirren, die wie aus dem „Nichts“ auftauchten und den Wolkenriegel noch größer erscheinen ließen. Dennoch blieben wir bei kühlem Wind und Meeresrauschen beharrlich sitzen und sendeten ein Stoßgebet zum Himmel. – Dann endlich, um 6:10 Uhr kam zum ersten mal die Sonne durch den oberen Wolkenrand. Die Optiken wurden sogleich auf den hellen Lichtfleck in den Wolken ausgerichtet und die ersten Fotos wurden geschossen. Das Bild war durch die Wolken zwar noch flau und kontrastarm, dies wurde aber von Minute zu Minute besser… Nach weiteren 10 Minuten war dann die Sonne komplett über das Wolkenband gewandert und bot einen tollen Anblick: Die Venus als „große“ schwarze Scheibe vor der Sonne. Man hatte beinahe den Eindruck dreidimensional zu sehen: Die Venus auf der halben Entfernung zur Sonne als Kugel, so groß wie die Erde. Man konnte die Bewegung des Planeten live von Minute zu Minute miterleben – unglaublich wie schnell sich ein Planet auf seiner Umlaufbahn um die Sonne bewegt!!

Das Schauspiel dauerte noch gut eine halbe Sunde bis dann die Venus mit dem Sonnenrand durch das Tropfenphänomen verschmolz und nach weiteren 10 Minuten die Sonnenscheibe wieder ganz frei gab.

Ein spannendes und tolles Erlebnis, das die nächsten gut 100 Jahre nicht mehr zu sehen sein wird! 

Die Ausrüstung: 500mm Spiegel-tele mit Spiegelreflexkamera und Sonnenteleskop

Regenwolken am Osthorizont

 

Die Sonne kommt durch!

Das Tropfenphänomen im Detail:

 

 

Spiralgalaxie M106 im Sternbild Jagdhunde

 

Hallo!

Nachdem nun endlich der Prototyp meiner neuen Steuersoft- und Hardware in Betrieb genommen wurde, kann ich euch auch das erste Bild mit meiner ebenfalls neuen Canon EOS 1100D präsentieren! (die ehemalige EOS350D hat ihren Dienst bei der Inbetriebnahme der neuen Hardware quittiert, und ging sozuagen „in Rauch“ auf… – Reparatur ist Gott sei Dank aber noch möglich)

Das Bild zeigt die Spiralgalaxie M106 in den Jagdhunden. Belichtet wurden 20 Aufnahmen à 180 sec bei ISO 1600. Dazu ebensoviele Darkframes, die zur Bildverarbeitung abgezogen wurden. Die Aufarbeitung der Rohbilder wurde mit Fitswork und Paintshop Pro X erledigt.

Einen gesonderten Bericht über die Entwicklung der neuen Steuerung gibt´s demächst unter der Rubrik „Projekte“

Mars, wie wir ihn am Astronomietag sehen konnten

Am Tag vor dem Astronomietag war das Wetter ja noch optimal. Wir versuchten deshalb an diesem Tag den Planeten Mars  ins Visier zu nehmen – und das kam dabei heraus:

                                         Mars vom 23.03.2012 um ca. 20:15, Aufnahme mit 6″ Refaktor und WebCam

Sehr schön sieht man Oberflächenstrukturen und die bereits stark abgeschmolzene Polkappe (weißer Fleck rechts unten).
Mit einer Marskarte in der Hand sind einige Strukturen eindeutig zu identifizieren!

 

Hier ein kleiner Exkurs, wie man zu solchen Bildern kommt:

Man verwendet eine lichtempfindliche, aber handelsübliche WebCam (z.B. Philips SPC900NC) und nimmt damit kurze Videosequenzen auf. Da es immer wieder Momente ruhiger Luft (=scharfes Bild) gibt, kann man später die schärfsten Einzelbilder des Filmes zur weiteren Verarbeitung nutzen. Die mühsame Arbeit nur die besten Bilder aus einer z.B. 1000-Bildersequenz zu extrahieren überlässt man natürlich einer intelligenten Software…  Die übrig gebliebenen Bilder werden sodann zu einem Ergebnisbild gemittelt (damit wird das Rauschen der Kamera deutlich unterdrückt). Dieses schon ansehnliche Bild wird danach in weiteren Bearbeitungsschritten nachgeschärft bis man zum maximal möglichen Ergebnis kommt.

Die vier Bilder unten zeigen von links nach rechts die einzelnen Bearbeitungsschritte :

1 und 2 : Rohbilder aus dem Webcam-Video

3: das gemittelte Bild aus den besten 5% des Videos

4: das nachgeschärfte Endresultat

 

 

Zwei neue Fotoalben online

Es sind nun zwei weitere Fotoalben verfügbar:

In der Rubrik Unsere Bilder  gibt es jetzt zusätzlich ein Album „Fotografische Highlights 2010„, das die  in 2010 erstellten, sehenswerten Aufnahmen beinhaltet sowie ein Album „Aktuelle Bilder“ – in welchem wir künftig unsere neuesten Ergebnisse vorstellen.
-> Reinschauen lohnt sich !

Cirrus Nebel am 21.10.2011

 

Cirrus Nebel

 

Der Cirrus Nebel im Sternbild des  Schwans  kann im Sommer und Herbst mit einem mittelgroßen Teleskop beobachtet werden. Er ist ein sehr ausgedehntes Objekt, von ca. der Größe des Vollmonds. Es ist daher sinnvoll nur geringe Vergrößerungen anzuwenden. Ab etwa 250mm Objektivöffnung wird der Nebel ein lohnendes Objekt!

Mit einer digitalen Spiegelreflexkamera aufgenommen, zeigt er seine Strukturen und Farben besonders deutlich.

Die gezeigte Aufnahme wurde mit einem 6″ Refraktor mit 1000mm Brennweite direkt im Fokus erstellt. Die Belichtung an der Canon EOS 350 D betrug 4 x 200 Sekunden bei 1600 ISO. Bei genauer Betrachtung der Bildecken fällt bereits das Rauschen der Kamera auf (rote Bildecken).