Einen Gruß von der Eule!

Photonenjäger

Mitte April waren die Voraussetzungen für das Sammeln von Photonen sehr gut – es war trocken, die Wetterlage war stabil.
Beste Gelegenheit also, um mal so richtig lange zu belichten.

Als Objekte habe ich mir M104 (Sombrero-Galaxie), M97 (Eulennebel), M98, M13 (Kugelsternhaufen im Herkules) und M65 (Leo Triplett) vorgenommen. Insgesamt habe ich in 5 Nächten so um die 14,5 Stunden Belichtungszeit „gesammelt“ (zuzüglich vieler Dark-Aufnahmen).

Dabei entfallen auf die einzelnen Objekte folgende Zeiten:

– M104: 5,7 Stunden (in 2 Nächten)

– M97: 2,8 Stunden (und zusätzlich noch 1,1 Stunden mit Barlow)

– M98: 2,3 Stunden

– M13: 0,8 Stunden

– M65: 1,6 Stunden

Die ersten Stacking- und Bildbearbeitungsergebnisse von M97 sind im Folgenden zu sehen, die weiteren folgen, sobald diese bearbeitet sind.

 

Teleskopdaten:

Teleskop: Skywatcher Newton 200/1000 mit Baader Steeltrack und USB_Focus, TeleVue Powermate 2-fach 2″ (für M97b)

Montierung: Celestron CGEM-DX

Guiding: ALccd5L mit Pentax Asahi Takumar 300mm Foto-Objektiv

Kamera: Canon EOS 600D

Software: PHD (Guiding), AstroJan-Tools (Aufnahmesteuerung), USB_OpticalTelescopeController v0.5 (USB_Focus), Fitswork (Stacking und Nachbearbeitung)

Die beiden Bilder zeigen, welch ein Aufwand an Material und Verkabelung für solch ein Vorhaben erforderlich ist – vor allem, wenn man das Teleskop von Sofa aus fernsteuern möchte (zu diesem Thema folgt irgendwann noch ein separater Beitrag). Es ist ein großes Erfolgserlebnis, wenn dann die vielen technischen Komponenten funktionieren und zusammen spielen … da waren diverse Testnächte von Nöten, aber: Mittlerweile funktioniert’s!P1130919_s

P1130909_s

M97 – die Eule

Info zum Objekt (Auszug aus Wikipedia) und der daneben liegenden Galaxie M108:

Der Eulennebel (auch als Messier 97 oder NGC 3587 bezeichnet) ist einer der etwa 1600 planetarischen Nebel in unserer Milchstraße. Mit den Abmessungen 3,4′ × 3,3′ und einer scheinbaren Helligkeit von 9,9 mag liegt er im Sternbild Großer Bär. Die vom Zentralstern ausgestoßene Hülle hat etwa 2 Lichtjahre Durchmesser und dehnt sich mit etwa 40 km/s im Weltraum aus.
Messier 108 (auch als NGC 3556 bezeichnet) ist eine Spiralgalaxie vom Hubble-Typ Sc mit den Abmessungen 8,7′ × 2,2′ und der scheinbaren Helligkeit von 9,9 mag im Sternbild Großer Bär. Die Galaxie ist nach unserem heutigem Wissensstand etwa 46 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und hat einen Durchmesser von 100.000 Lichtjahren.

 

Bilddaten M97b (bessere Qualität bei Klick auf das Bild):

Belichtungsdauer: 300s

Aufnahmen: 11

ISO: 400

07_m97_fw_s

 

Bilddaten M97 und M108 (bessere Qualität bei Klick auf das Bild):

Belichtungsdauer: 300s

Aufnahmen: 34

ISO: 400

07_m97_fw_s

Bei beiden Aufnahmen sind in den Randbereichen „Eier-Sterne“ zu erkennen – verursacht durch die unvermeidliche Newton-Koma. Der Baader Koma-Korrektor MPCC Mark III kam erst in den folgenden Nächten zum Einsatz.