Jim Lovell gestorben

Bereits am 07. Juni 2025 ist James A. Lovell im hohen Altern von 97 Jahren gestorben. Jim Lovell war einer der erfahrensten Raumfahrer von den 60-er bis hinein in die 70-er Jahre des 20. Jahrhunderts.

Gemini

Lovell gehörte zur zweiten Astronautengruppe, die die NASA Anfang der 60-er Jahre in Dienst stellte. Seinen ersten Flug machte er mit Gemini 7 im Jahre 1965. Eingeschlossen in einem Telefonzellen-großen Raumfahrzeug verbrachte er zusammen mit Frank Borman ganze 14 Tage im All und umrundete in dieser Zeit die Erde 206 mal.

Lovell im Vorefeld von Gemini 12

Sein zweiter Flug war im Jahr 1966 als Kommandant von Gemini 12 zusammen mit Buzz Aldrin. Dies war gleichzeitig der letzte Flug einer Gemini-Mission.

Apollo

Im Film „Apollo 13“ (mit Tom Hanks als Jim Lovell) wird dargestellt, dass Lovell seine Familie mit der Nominierung von Apollo 13 überrascht und daraufhin einen Urlaub Acapulco absagen musste. Tatsächlich gab es diese Szene, allerdings im Vorfeld von Apollo 8.
[nachzulesen in „A Man to the Moon“, Andrew Chaikin, Pengium Books USA Inc, 1994:
Marylin Lovell: „Where on earth do you think, you’re going to bei if you’re not going tob e with the familiy for Christmas?“
Jim Lovell: „Would you belive, the Moon?“]

Apollo 8 war zu diesem Zeitpunkt ein ungeheures Wagnis, da erst eine Apollo Mission in der Erdumlaufbahn stattfand, dies der erste bemannte Start einer Saturn V sein sollte und jegliche Erfahrung mit einem Flug über eine Distanz von annähernd 400.000 km fehlte. Selbst die Astronauten schätzten ihre Chance lebend wieder zurückzukommen auf lediglich 50%.

Apollo 8 wurde in der Konstellation Borman (Kommandant), Lovell (CMP) und Anders (LMP) ein voller Erfolg. Nicht nur 10 Mondumkreisungen, auch Navigation, Kommunikation und Technik funktionierten im Schwerfeld des Mondes zufriedenstellend. Bei dieser Mission über die Weihnachtstage 1968 entstand auch eines der berühmtesten Fotos des 20. Jahrhunderts – Earthrise.

Nach dem Apollo 8 Flug war Lovell als Ersatzkommandant von Apollo 11 eingeteilt und wäre wohl bei eines Ausfall Neil Armstrongs der erste Mensch auf dem Mond geworden.

Dazu kam es bekanntlicherweise nicht und so kam erst mit Apollo 13 für Lovell die Möglichkeit als fünfter Mensch die Mondoberfläche selbst zu betreten.

Die Geschichte von Apollo 13 dürfte jedem halbwegs Raumfahrt-interessierten Mitmenschen halbwegs bekannt sein. Die Mission fand im Jahr 1970 statt und sollte ins Frau-Mauro-Hochland gehen. Eine Explosion eines Sauerstofftanks auf gut zwei Dritteln des Weges zum Mond zwang die Besatzung (Lovell, Haise, Swigert) den Mond nur zu umrunden und wieder zur Erde zurückzukehren. Nach fast 6 Tagen, die nervenaufreibender und gefährlicher kaum hätten sein können, landete Apollo 13 wieder auf der Erde.

Die Besatzung von Apollo 13 nach der Wasserung: Haise, Lovell, Swigert

Jim Lovell war nie auf dem Mond.

Nach der NASA

Lovell verließ die NASA 1973 und arbeitete in der Industrie im Bereich Kommunikationstechnik, zuletzt als Bereichsleiter. Im Jahre 1991 trat er in den Ruhestand ein.

Zusammen mit Jeffrey Kluger schrieb er die Geschichte von Apollo 13 in einem Buch nieder. Noch während der Entstehung des Buches wurden die Filmrechte daran an Hollywood verkauft. Die Universal Studios produzierten den gleichnamigen Film mit Tom Hanks in der Hauptrolle (1994). Lovell selbst ist in dem Film auch zu sehen: Als Kommandant des Bergungschiffes Iwo Jima gegen Ende des Films

Zu sehen war Tom Hanks des weiteren am Kennedy Space Center in Florida (zumindest 1998 und 2014), wo er als virtueller Moderator durch den Start von Apollo 8 führt [Apollo/Saturn V Center, Apollo 8 Firing Room].

Jim Lovell starb am 7. August 2025 im Alter von 97 Jahren in Lake Forest, Illinois.